Meine Taschenlampe brennt

In unserem neuen Hotel hängen Taschenlampen an den Wänden. Die habe ich noch nie in einem Hotelzimmer gefunden. Direkt neben der Eingangstür hängt eine schwarze Taschenlampe an der Wand. Ich dachte im ersten Moment, das sei ein Telefon. Aber nein, die Taschenlampe hängt dort und wird aufgeladen. Sie hängt quasi auf ihrer Ladestation.

Erst habe ich mich gefragt wozu die da ist. Bei der Rezeption habe ich auch eine hängen gesehen. Die war aber noch größer und in orange. Dann hat es geregnet. Und während des Regens ist immer wieder unser Strom ausgefallen. Genau deswegen hängen hier also überall Taschenlampen. So können wir auch bei Stromausfall unseren Kofferinhalt durchsuchen oder auf die Toilette gehen. Ganz schön schlau Taschenlampen in jedem Zimmer aufzuhängen. Hoffen wir mal, dass wir sie nicht all zu oft brauchen.

Vegetarier Fest

Heute startet auf Phuket das Vegetarier Fest. Eigentlich heißt dieses Fest das Fest der neun Kaisergötter und ist von chinesischen Einwanderern mitgebracht worden. Weil die Gläubigen während dieses Fests aber kein Fleisch essen, wird es eben auch Vegetarier Fest oder Festival genannt.

Wir wollen uns das Spektakel natürlich nicht entgehen lassen. Auch, weil ich darüber schreiben möchte und Fotos machen werde. Das besondere bei diesem Fest sind die Gläubigen, die in Trance so einiges über sich ergehen lassen. Um ihre Unverwundbarkeit zu beweisen, stecken sie sich zum Beispiel Schwerter durch ihre Wangen oder laufen über glühende Kohlen. Wie das dann aussieht, kannst du hier sehen. Aber Vorsicht, die Bilder sind nichts für schwache Nerven…

Hausdame, Putzfrau und Aufpasserin in einem

In unserem Hotel für die ersten Tage hier auf Phuket haben wir eine super liebe Hausdame. Ich verleihe ihr jetzt einfach mal den Titel der Hausdame, weil Putzfrau nicht reicht. Die Frau heißt Dao und bringt unsere Zimmer jeden Tag auf Vordermann. Sie passt uns ab, wenn wir vom Strand kommen, nimmt unsere nassen Handtücher und drückt uns frische in die Hand.  Sie fragt, ob sie unsere Wäsche waschen soll, und legt sie dann am nächsten Tag frisch und gebügelt in unser Zimmer. Sie passt auf, dass wir nicht von Mücken gestochen werden. Dafür schenkt sie uns Lotion, die uns die Mücken vom Leib halten soll. Sie bringt uns Weintrauben. Immer, wenn wir an ihr vorbeilaufen, freut sie sich und winkt. Ihr Englisch ist nicht so gut, aber das ist kein Problem. Wir verstehen uns auch mit Händen und Füßen. Wenn sich Menschen wie Dao um uns kümmern, fühlen wir uns direkt willkommen und gut aufgehoben. Schade eigentlich, dass wir heute schon wieder umziehen.

Totale Klischees

Die ersten Tage hier auf Phuket wohnen wir in einem Hotel im Süden der Insel am Kata Beach. Weil es danach für uns in den Norden geht, wollen wir die Tage nutzen und die Gegend hier unten erkunden. Anscheinend sind wir unwissentlich in der Urlaubshochburg von russischen Touristen gelandet. Wir hören viel Russisch, sehen viele Leute, die russisch aussehen, und sogar die Speisekarten der Restaurants und Imbisse sind auf Russisch. So wie Deutsche mit ihren weißen Tennissocken in Sandalen bedienen auch russische Touristen im Urlaub (fast) jedes Klischee.

Sie ist total aufgestylt, mit schicken Klamotten und viel Schminke im Gesicht. Er trägt eine Bauchtasche vor dem nicht ganz so kleinen Bauch und sieht eher so aus, als ob er den Tag auf der Couch verbringt. Schon lustig, wenn sich Klischees bestätigen. Auch Deutsche können wir in vielen Fällen schon von weitem identifizieren. So hat jede Nation ihre eigenen, leider meist nicht nur positiven, Klischees.

Manchmal ist Musik auch einfach nur Krach

Unser erster Ausflug nach Phuket-Stadt. Es ist Sonntag, auf der Autofahrt fängt es kräftig an zu regnen. Später soll die Walking Street mitten in der Altstadt stattfinden. Wir hoffen, dass es bis dahin aufhört zu regnen und wir haben Glück. Es nieselt nur noch ganz leicht, als wir an den Ständen vorbeischlendern und nach etwas zu Essen Ausschau halten.

Nach  knusprigem Schweinefleisch und süßem Kokosnusspuddig wollen wir noch einen Burger essen. Der Stand, der diese Burger verkauft, ist ganz am Anfang der Walking Street. Genau dort, wo auch ein kleines Zelt aufgebaut ist, von dem aus Musik gespielt wird. Verschiedene Leute ergreifen nacheinander das Mikrofon und singen live zu lauter, asiatischer Musik aus der Konserve. Wir sind uns nicht sicher, ob diese Leute dafür bezahlt werden oder ob das hier Karaoke ist. In unseren Ohren ist vor allem der Gesang einfach nur Krach. Die Leute singen schief, zu hoch und echt nicht schön. Dazu mischt sich die Trillerpfeife der Polizisten, die direkt hinter dem Zelt mit der Musik den Verkehr regeln. Uns klingeln die Ohren. Obwohl wir direkt nebeneinander stehen, können wir uns kaum verstehen. Die Situation mit dem schiefen Gesang, der lauten Musik und dem unrhythmischen Trillerpfeifenton ist total absurd und wir lachen uns schlapp. Warum nur dauert der Burger so lange?!

Tsunami-Schilder

Das Meer hier vor Phuket ist anders als das rund um Koh Samui. Hier gibt es mehr Wellen, es ist etwas rauer und bisher auch nicht so klar. Letzteres kann aber auch einfach an der Regenzeit liegen, die im Moment noch auf Phuket herrscht. Den größten Unterschied zu den Stränden auf Koh Samui machen hier aber wohl die Tsunami-Schilder aus. Immer wieder sehen wir Schilder, die auf mögliche Gefahren hinweisen. Andere Schilder zeigen, dass in diesem Gebiet die sichere Zone beginnt.

Ich muss sagen, ich hatte das Thema gar nicht so auf dem Schirm. 2004 war die Tsunami-Katastrophe, bei der rund 230.000 Menschen in vierzehn Ländern gestorben sind. Darunter Indonesien, Ski Lanka und eben Thailand. Hier auf Phuket hat ein Tsunami ganze Städte und Dörfer zerstört. Davon sieht man heute, 15 Jahre später, nichts mehr. Trotzdem erinnern die Tsunami-Schilder an die Katastrophe. Hoffentlich können sie auch helfen, wenn so ein Tsunami noch einmal passieren sollte.

Kein dreckiges Geld

Aus Kuala Lumpur hatten wir noch einige malaysische Ringit übrig, die wir jetzt in Thailand ja nicht mehr gebrauchen können. Da es hier aber in fast jeder Straße eine Wechselstube gibt, sollte das kein Problem sein. Wir wollten die Ringit einfach gegen thailändische Baht umtauschen. Gar nicht so einfach, wie sich heraus stellte.

Direkt gegenüber von unserem Hotel ist eine Wechselstube. Also haben wir uns die Scheine geschnappt und haben sie zum Wechseln abgegeben. Die Frau in dem Stübchen hat sich jeden einzelnen Schein genau angesehen. Wir dachten das macht sie weil sie checken will, welche Währung sie da gerade in den Händen hält. Nach einiger Zeit hat sie uns dann zwei Scheine wieder gegeben und gesagt, dass die dreckig seien. Hast Du Dir mal Geldscheine angeguckt? Logisch, dass die dreckig sind. Auf fast jedem Schein, den ich je in den Händen hatte, ist ein Fleck, etwas drauf geschrieben oder er ist sonst irgendwie schmutzig. Manchmal sind Scheine auch eingerissen oder es fehlt sogar ein Teil. Auf den Scheinen, die die Frau uns zurück gegeben hat, war jeweils ein kleiner Mini-Fleck. Das war für sie Grund genug uns die Scheine nicht zu tauschen. Dreckige Geldscheine nimmt sie nicht. Wir haben uns ganz verdutzt angesehen und noch versucht mit ihr zu reden. Aber sie wollte unser Geld nicht. Wir waren verwirrt. Warum nimmt man keine dreckigen Scheine? Durch Schmutz verlieren sie ja nicht an Wert… Egal, die nächste Wechselstube hat uns ohne Probleme die Ringit in Baht getauscht und wir konnten mit dem Geld essen gehen.

Vormittagsschläfchen

Schon cool, wie wir im Moment unser Leben gestalten können. Das ist mir erst gestern früh wieder aufgefallen. Meistens wachen wir auf, wenn wir ausgeschlafen haben. Uns weckt also kein Wecker, weil wir zu irgendwelchen Terminen müssten. Dann bleiben wir noch ein bisschen liegen, lesen oder gucken eine Folge unserer momentanen Serie auf Netflix. Danach geht’s runter zum Frühstück. Das ist hier in unserem Hotel auf Phuket übrigens echt lecker, wir können jeden Tag etwas anderes von der Karte bestellen.

Und nach dem Frühstück fahren wir dann entweder irgendwo hin, um uns etwas anzugucken, oder ruhen uns erst einmal aus. So war es gestern nämlich wieder. Nach dem Frühstück haben wir uns aufs Bett gelegt, etwas am Tablet gespielt und ich habe zwischendurch auch mal die Augen zu gemacht. Hier in Thailand habe ich das Vormittagsschläfchen kennengelernt.

Führerschein bitte

Wir haben unsere erste Polizeikontrolle hinter uns. Am zweiten Tag hier auf Phuket sind wir mit dem Mietwagen durch den Süden der Insel gefahren. Auf einmal haben wir auf der Straße Polizeiwagen und Polizisten stehen sehen. Die haben quasi eine Art Sperre eingerichtet, sodass wir nicht an ihnen vorbei fahren konnten.

Steph ist also langsam zu dem Polizisten gefahren und hat das Fenster runtergelassen. Der Polizist hat direkt nach seinem Führerschein gefragt und wollte wissen wo wir herkommen. Wir haben „From Germany“ geantwortet und Steph hatte direkt seinen internationalen Führerschein parat. Der Polizist hat den Führerschein maximal eine Sekunde berührt und sich dann schon wieder bedankt. Wir konnten also ungestört weiterfahren. Die Polizisten hatten es an diesem Tag anscheinend mehr auf Roller abgesehen. Etwas weiter die Straße entlang standen nämlich einige, die von anderen Polizisten näher inspiziert wurden.

Wir kränkeln

Nach sechs Tagen Kuala Lumpur sind wir nun wieder zurück in Thailand. Genauer gesagt sind wir auf Phuket gelandet. Allerdings hat die große Stadt ihre Spuren hinterlassen.

Seit ein paar Tagen kränkeln wir nämlich. Unsere Nasen sind verstopft, wir haben immer wieder ein bisschen Kopfschmerzen und fühlen uns schlapp. Nichts wirklich Wildes, aber doch anstrengend. Damit es uns schnell wieder besser geht, ballern wir uns mit Vitamin C voll und lassen die Tage etwas langsamer angehen. Wir merken auch schon, dass wir auf dem Weg der Besserung sind. Die frische Meeresluft und die Sonne hier auf Phuket helfen da sicher auch bei.