Fähre Koh Phangan nach Koh Samui

Von Koh Samui nach Koh Phangan

Eine Bootsfahrt, die ist lustig. Und deswegen sind wir mit dem Schiff von Koh Samui nach Koh Phangan gefahren. Wie Du am besten zur Nachbarinsel kommst und wie Du dabei noch Geld sparst, das liest Du hier. Ein Video gibt’s übrigens auch zu gucken.

Spannende Menschen

Es ist für uns immer wieder spannend neue Leute kennen zu lernen. Besonders hier. Heute haben wir unsere Nachbarn beim Frühstück getroffen. So ein richtiger Zufall war das nicht. Die beiden haben uns nämlich einen Tag zuvor von genau diesem Café erzählt und gesagt, dass man dort super lecker frühstücken kann. Logisch, dass wir das direkt ausprobieren mussten.

Wir saßen noch keine 10 Minuten, da sind Rachel und Penn um die Ecke gebogen. Mit dabei war der kleine Hendrix, ihr eineinhalb jähriger Sohn. Die drei haben sich neben uns gesetzt und wir sind ins Gespräch gekommen. Bei Treffen am Parkplatz oder auf dem Balkon spricht man ja doch nur kurz miteinander. Jetzt, nach unserem Frühstück wissen wir, dass die beiden als Künstler arbeiten, unter anderem die Wand in unserem Yoga-Studio gemalt haben und durch die Weltgeschichte reisen. Er ist Kanadier, sie Australierin, getroffen haben sie sich hier auf Koh Samui und ihr Sohn ist in Indonesien geboren. Hendrix war in seinem jungen Alter schon in 12 Ländern. Richtige Globetrotter die drei.

Jungle Route Koh Samui

Jungle Route 360

Das Jungle Route 360 ist der höchst gelegene Aussichtspunkt von Koh Samui. Warum Du da nicht alleine hochfahren sollst, sich ein Besuch aber trotzdem lohnt, das liest Du hier im Beitrag.

Einfach probieren

Es ist Mittagszeit und unsere Bäuche melden sich zu Wort. Sie wollen gefüllt werden. Also machen wir uns auf den Weg zu einem Imbiss. Heute Richtung Chaweng. Weil Essen hier in Garküchen und Imbissen so günstig ist, essen wir fast nur auswärts. Außer das Frühstück, das machen wir meist selbst und zu Hause.

Wir sind also auf dem Roller unterwegs und halten an irgendeinem x-beliebigen Imbiss an. Mit dieser Methode sind wir bisher ganz gut gefahren und haben immer was leckeres zu Essen gefunden. Heute soll es ein neuer Imbiss werden. An Imbissen wird entweder frisch gekocht, oder es stehen große Kochtöpfe bereit. Da guckt man dann rein und sucht sich etwas zu Essen aus. Hier nicht. Hier stehen gleich drei Thailänderinnen um uns herum und möchten uns helfen. Ob wir spicy, also scharf essen können und ob wir Schwein mögen werden wir gefragt. Und Steph bekommt direkt einen Löffel hingehalten. Er soll probieren. Was bleibt ihm anderes übrig? Also lässt er sich kurzerhand füttern. Auch ich soll probieren. Und es schmeckt echt gut. Wir sollen aus fast jedem Topf einmal kosten, bevor wir uns entscheiden dürfen. Manchmal ist das hier echt eine Erlebnisgastronomie.

Deutsche überall

Wir sind abends auf einer Walking Street in Chaweng. Walking Streets sind sowas ähnliches wie Märkte. Es gibt ganz viele Stände mit Essen, welche die Klamotten oder Souvenirs verkaufen und eine Feuershow. Wir haben uns einen Kokosnusssaft gekauft, einen Hähnchenspieß mit Barbecuesoße und süßen Reis mit Mango. Jetzt stehen wir in einer Lücke zwischen zwei Ständen und lassen es uns schmecken. Neben uns steht eine Familie. Vater, Mutter und drei kleine Kinder. Alle sehen asiatisch, fast schon thailändisch aus. Die Mutter füttert das kleinste Kind, das noch im Baggi sitzt.

Da bekomme ich ein paar Wörter mit, die der Vater zu einem der Kinder sagt. Und irgendwie habe ich damit nicht gerechnet. Er spricht reinstes Hochdeutsch. Kurz blickt er zu mir rüber und lächelt mich wissend an. Die ganze Familie kommt anscheinend aus Deutschland. Ganz unbeabsichtigt bin ich einfach davon ausgegangen, dass diese Familie sicher hier von der Insel kommt und gerade einen netten Abend auf der Walking Street hat. Dass sie aber genau wie wir weit hergeflogen sind und vielleicht gerade auch neue Lebensmittel entdecken, geht mir erst jetzt durch den Kopf. Schön, wenn so einfach eine Schublade in meinem Kopf umgeräumt werden muss.

Grobstaubprobleme

Von zu Hause kennen wir die Diskussion um Feinstaub. Wie hoch darf und soll die Grenze in einer Stadt liegen? Und wie kann man den Ausstoß verringern? Hier auf Koh Samui lernen wir gerade eher Grobstaub kennen.

Wenn wir mit dem Roller unterwegs sind, gibt es immer wieder die Momente, in denen wir die Luft anhalten. Denn vor oder neben uns dampft es. Aus vielen Auspuffen (ich musste erstmal die Mehrzahl von Auspuff googlen) kommen so viele Abgase raus, dass man kurz nichts mehr sieht. Die Abgaswolke ist wirklich schwarz. Besonders oft sehen wir das bei den Songthaews (Sammeltaxen) oder LKW, wenn sie anfahren oder sich einen Berg hochquälen. Sowas habe ich bei Autos echt noch nie gesehen. Und ich habe mich immer gefragt, warum Asiaten oft Mundschutz tragen. Jetzt weiß ich warum und wünsche mir in manchen Momenten auch einen. Schon krass auf welchem unterschiedlichen Niveau sich Diskussionen um ein und die selbe Sache drehen können. Gegen das, was hier manchmal aus dem Auspuff rausgeschossen kommt, sind unsere Abgase echt ein Witz.

Unser Apartment wird zum Sandkasten

Einfach so aufs Bett werfen ist nicht mehr. Bevor wir uns auf unser Bett legen, müssen wir erst die Füße aneinander reiben oder sie mit den Händen abrubbeln. Denn es klebt immer Sand drunter. Und wir wissen nicht warum…

Okay, klar wissen wir, dass der Sand vom Strand kommt und wir ihn mitgebracht haben müssen. Sand hängt ja gerne überall drin: in Handtüchern, unter den Schuhen, in den Haaren oder auch am T-Shirt. Aber eigentlich dürfte gar kein Sand bei uns im Apartment sein. Wir haben nämlich gerade erst den Boden gewischt und nochmal gefegt. Aber trotzdem klebt er uns immer an den Füßen. Auch wenn wir nur zwei Meter vom Bett zum Kühlschrank gehen, haben wir Sand unter den Füßen. Und weil das mit dem Füße sauber machen nicht immer so gut klappt, schlafen wir jetzt eben in einem etwas sandigen Bett. Fehlen nur noch die Schaufel und ein paar Förmchen und wir können Sandkasten spielen.

Im Auge des Tigers

Wir haben den Ohrwurm des Jahrhunderts. „It’s the eye of the tiger, it’s the thrill of the fight…“

Diesen Song hören wir pro Tag mindestens 20 Mal. Ungelogen. Blöd nur, dass wir ihn immer nur ganz kurz und abgeschnitten hören. Danach und davor grölt eine Stimme durch die Lautsprecher: „Tonight! Tooooonight!!! Only the best fighters of the world. Muay Thai Stadium…“ Immer wieder fahren Pick Ups mit riesigen Boxen drauf durch die Straßen und machen Werbung für die Muay Thai Kämpfe. Muay Thai ist hier Volkssport und ist sowas ähnliches wie Kickboxen. Besonders oft fahren diese Werbewagen natürlich nur die Hauptstraße in Chaweng, dem Party-Ort der Insel. Aber auch bei uns zu Hause hören wir die Durchsagen. Immer und immer wieder. Selbst am Strand haben wir keine Ruhe. Da kommen die Durchsagen dann von einem Schnellboot, auf dem die Boxen drauf sind, die uns so nerven.

Was man dagegen tun kann? Keine Ahnung. Ohren zuhalten vielleicht. Oder versuchen es so gut es geht zu ignorieren. Oder eben einfach mitsingen. „Risin‘ up, back on the street…“

Höchstgeschwindigkeit

45 km/h ist das höchste der Gefühle. Schneller fahren wir hier nicht. Mit unserem Roller dürften wir laut Mietvertrag zwar 60 km/h fahren, aber dazu gibt es gar keine Möglichkeit. Denn 1. haben die Straßen hier immer wieder Schlaglöcher, 2. fahren alle anderen auch nicht so schnell und 3. fegt uns sonst der Wind um die Ohren. Hier auf Koh Samui ist es nämlich ganz schön windig. Und der Fahrtwind tut sein Übriges.

Lustig ist auch, dass wir aufgrund der Straßen und des Verkehrs das Gefühl haben, trotzdem super schnell unterwegs zu sein. Zu Hause sind 45 km/h ja nun wirklich nicht das schnellste Tempo. Da überholt man den dahin juckelnden Opel innerorts gerne mal, wenn der eben nur 45km/h fährt. Aber hier wirkt das Tempo ganz anders. Hier müssen wir auf viel mehr gleichzeitig achten: Überall sind Rollerfahrer, die uns links oder rechts überholen, je nachdem was ihnen gerade besser gefällt, von rechts kommt ein Auto, das einmal quer über die Straße fährt, dann laufen am Straßenrand Leute spazieren, die Taxen hupen diese Leute dauernd an, weil sie sie mitnehmen wollen (wir dachten am Anfang, dass wir immer angehupt werden), der Fahrer vor uns bremst, weil er am Straßenrand mit einem Kumpel quatschen will und zwischendrin laufen immer wieder streunende Hunde über die Straße. Das müssen wir alles gleichzeitig im Auge behalten. Und dann ist hier natürlich noch Linksverkehr. Da reichen 45 km/h massig aus.

Ameisenerziehung

Du kennst das bestimmt auch aus Deinen Urlauben: In südlicheren Ländern, oder eben auch hier in Thailand laufen gefühlt mehr Insekten und Kleintiere durch die Gegend, als in Deutschland. Überall krabbeln Käfer, fliegen kleine Motten oder natürlich Mücken. An unseren Gecko Willi haben wir uns ja mittlerweile schon gewöhnt. Was uns aber nervt sind die ganze Ameisen.

Wenn wir zum Beispiel morgens Obst mit Quark essen und das Brettchen, auf dem wir das Obst schneiden, auf dem Tisch stehen lassen, bis wir fertig gegessen haben, sind sie da – die Ameisen. Keine Ahnung wo die so schnell herkommen, vielleicht leben sie im Holz des Tischs, oder verstecken sich in der Wand, auf jeden Fall braucht es nur ein paar Minuten und die Melonenflecken sind von Ameisen umzingelt. Nicht schön.

Deswegen haben wir jetzt eine Strategie entwickelt: Sobald wir irgendein Geschirr benutzt haben und es nicht mehr brauchen, wird es direkt im Bad abgewaschen. Dieses „Ach, lassen wir den Abwasch doch bis morgen stehen und machen ihn dann“ geht nicht mehr. Zu Hause stand die dreckige Pfanne gerne mal über Nacht im Waschbecken. Hier geht das nicht. Die Ameisen erziehen uns also grad ein bisschen. So schlecht ist das vielleicht gar nicht. Aber ganz ehrlich: Abwaschen macht einfach keinen Spaß!