Kündigung ja – aber richtig

Ich habe es getan: Meine Kündigung ist abgegeben. Seit dem 1. Mai 2019 bin ich arbeitslos. Naja, genau genommen war ich NUR am 1. Mai 2019 arbeitslos. Am 2. Mai war ich dann schon selbstständig und durfte mich Freiberuflerin nennen.

Wie sich das angefühlt hat meine Kündigung zu schreiben, das letzte Gespräch mit dem Personalchef zu haben und an was Du alles bei einer Kündigung denken solltest, das liest Du hier.

Der Weg zur Kündigung

Insgesamt viereinhalb Jahre habe ich in meinem alten Job gearbeitet. Und ich kann sagen: Das war eine gute Zeit. Wir hatten ein tolles Team, ich konnte nebenbei einen berufsbegleitenden Master machen und habe viel gelernt.

Trotzdem war es für mich dann irgendwann an der Zeit weiter zu ziehen. Vielleicht kennst Du das Gefühl auch. Ich werde dann irgendwann unruhig und will was neues erleben. Viereinhalb Jahre sind für mich tatsächlich auch schon eine lange Zeit.  Mit dem Bachelor-Studium, einigen Praktika und dem Volontariat als Journalistin hat sich bisher alle paar Jahre bei mir etwas verändert.

Mit der Idee im Kopf nach Thailand zu gehen und nochmal ein großes Abenteuer zu erleben, habe ich meinem Chef relativ früh von meinen Plänen und der Kündigung erzählt. Wann dieser Zeitpunkt kommt, das hängt glaube ich auch davon ab, wie gut das Verhältnis zu Deinem Chef oder Deiner Chefin ist.

Denk an die Kündigungsfrist

Wenn Du auch vorhast zu kündigen, weil Du ein Sabbatical, eine Weltreise oder auch etwas ganz anderes machen möchtest, solltest Du an ein paar Sachen denken.

Als erstes ist da die Frist Deiner Kündigung. Schau in Deinen Arbeitsvertrag wie es mit Deiner Kündigungsfrist aussieht. Standard sind zwischen ein und drei Monaten. Wenn Du aber schon länger bei einem Unternehmen arbeitest, kann die Frist auch länger als drei Monate sein. Üblich ist außerdem, dass man die Kündigung nur zum Ende eines Quartals einreichen kann.

Und damit Du nicht länger als geplant und gewünscht arbeiten musst, kündige am besten früh genug. Dann freut sich auch Dein Arbeitgeber, weil er frühzeitig planen kann.

Kündigung

Auf jeden Fall ein persönliches Gespräch

Der Termin Deiner Kündigung steht? Dann such am besten das persönliche Gespräch. Egal ob mit Deinem direkten Chef oder der Personalabteilung. Ich finde es immer netter, wenn Du die Kündigung nicht einfach ohne Vorwarnung abgibst.

Man weiß ja nie was passiert. Deswegen mein Tipp: Geh im Guten.

Im persönlichen Gespräch kannst Du die Gründe für Deine Kündigung erklären und vielleicht auch über Deine weiteren Pläne sprechen. Natürlich nur, wenn Du möchtest.

Manchmal ergeben sich durch solche Gespräche auch noch ganz andere Optionen und Möglichkeiten, mit denen Du vorher nicht gerechnet hast.

Beim Arbeitsamt melden

Sobald Du die Kündigung abgegeben hast, geht alles ganz schnell. Irgendwie rennt die Zeit ab diesem Tag einfach. Trotzdem solltest Du einige Dinge nicht vergessen.

Melde Dich relativ schnell nach Deiner Kündigung beim Arbeitsamt. Das geht auch online, und zwar hier. Sobald ein Arbeitsverhältnis endet, will das Arbeitsamt Bescheid wissen. Das ist auch wichtig für Deine Unterlagen und die Rente. (Ja, das ist vielleicht noch lange hin. Aber am Ende lohnt es sich.)

Wenn Du Dich selbstständig machen willst, solltest Du Dich auch um einige andere wichtige Dinge kümmern. Informiere Dich über Versicherungen, hole Dir eine Steuernummer beim Finanzamt und checke ob Du Dich beim Gewerbeamt melden musst. Die Vorbereitungen für eine Selbstständigkeit sind ein ganz eigenes Thema.

Der letzte Arbeitstag

Er kommt so schnell: Dein letzter Arbeitstag.

An Arbeiten ist dann nicht mehr wirklich zu denken. Du willst Dich sicher noch von allen Kolleg*innen verabschieden, vielleicht gibst Du ja auch noch einen aus und dann ist der Tag auch schon vorbei.

Bei mir war mein letzter Arbeitstag nicht so wild. Mein Chef war nicht da, eine Kollegin hatte Urlaub. Das war aber nicht schlimm, weil ich mein Team noch einmal zum Essen eingeladen habe. Damit war der letzten Arbeitstag auch kein richtiger Abschied. Wir haben uns danach ja noch mal gesehen.

Ein komisches Gefühl ist es trotzdem den Schlüssel abzugeben. Und zu wissen, dass man jetzt gerade das letzte Mal im Büro an „seinem“ Platz steht. Das letzte Mal die Tür zuziehen war für mich besonders komisch. Da hat der Bauch auch ein bisschen gekribbelt. Schließlich gehe ich ja doch irgendwie ins Ungewisse.

Die Zeit nach Deiner Kündigung

Hurra! Du hast keinen Job mehr. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle.

Jetzt kannst Du ausschlafen, auf der Couch rumlümmeln und einfach machen, was Du willst. Ein echt tolles Gefühl. Und natürlich kommt jetzt ein „aber“.

Wenn Du eine größere Reise, ein Sabbatical oder eine Zeit im Ausland planst, hast Du höchst wahrscheinlich doch noch ne ganze Menge zu tun. So war es auch bei mir.

Aber keine Panik, das tolle Gefühl der Freiheit kommt spätestens auf Deiner Reise wieder.

Es ist doch noch viel zu erledigen

Obwohl Du jetzt keinen festen Job mehr hast, hast Du keine Zeit mehr. So viel will organisiert und geklärt werden. Die Wohnung leer räumen, das Visum beantragen und alles andere planen. So war es zumindest bei mir.

Deswegen: Kündige etwas früher als es sein müsste. Natürlich nur, wenn Du Dir das finanziell erlauben kannst. Dann hast Du nämlich noch ein paar Wochen, bevor Dein Abenteuer startet. In der Zeit kannst Du Dich um alles kümmern, Deine Freunde nochmal besuchen und in Ruhe die Vorfreude genießen.

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